Annette Gonserowski

Der Verstand
hat es befunden:
alles ist gut,
wie es ist.
Doch das herz
ist wund
vom vergeblichen Herzschlag
dich zu vermissen,
während die Seele floh
aus diesem Körper
zu ihrer Heimat,
zu ihrem Ziel,
hin zu dir.

***

Worte

Web zarte Worte
an denen wir uns hangeln
aus dem Dunkel,
mit denen wir uns umschlingen,
an denen wir zueinander schweben,
mit denen wir uns berühren,
mit denen wir leben.

***

Traum

ich schenk dir meinen Traum,
weil du in diesem bist.

Du bist der Traum,
du bist mein Ein,
du bist mein Alles,
du bist die Nacht,
du bist der Morgen,
bist Nähe,
Ferne,
Sehnen,
Liebe,
Glück
und Traurigkeit,
bist Wenn
und Aber
und dennoch,
bist Antrieb,
Bremse,
Motor,
Feder,
machst federleicht,
machst schwebend,
machst bodenlos
und schwer.

Ich schenk dir diesen Traum,
weil er mir alles ist,
und er ist ich
und er ist du-
nun ist er dein -
ich bin traumlos im Erwachen -
du bist fern,
ich bin allein.

***

Für dich

Ich schenke dir
diese Zeilen,
in denen du bist
und mein Herzklopfen.
Lausch -
wie sie klingen -
Silbe
um Silbe
voll Sehnsucht.

***

Clown

heute spile ich Clown,
male mir einen lachenden Mund
und lustige Fältchen
um tränende Augen.
Heut' tanz' ich,
den Arm voller Kastanienkerzen,
damit sie mir leuchten
durch meine Traurigkeit.
Heut' bitt' ich die Amsel
zu singen
von meiner Liebe.

***

Heute
möchte ich ausruhen
von meiner Sehnsucht,
Atem holen
in ihr Schweigen,
lauschen
dem Herzschlag,
wie er ruhiger wird,
aushalten
dein Bild,
mit geschlossenen Augen.

***

Bewahren

Bewahren
den Augenblick,
in dem die Liebe erwacht,
das Staunen,
das Zarte,
den Zauber,
das Klopfen des Herzens.
Bewahren
den Augenblick,
in dem noch kein Hoffen ist,
kein Sehnen
und keine Traurigkeit.

***

Sehnsucht I

Die Sehnsucht,
die am Morgen
den geschäftigen Stunden wich,
die laut waren,
ihr keinen Raum liessen,
kehrte zurück
mit den Abendwolken
und mit ihr die Stille,
die den Herzschlag
hörbar machte
und die Gedanken,
die leise flüsterten
von dir...

***

Sehnsucht II

Würde meine Seele
Flügel tragen
und mich heben
aus der Sehnsucht,
wären meine Gedanken
weiche Federn,
wie eines jungen Vogels Flaum,
der zaghaft noch
dem Wind vertraut.
Ach, wärst du der Wind,
der zu mir weht.

***

Allein sein
mit den Gedanken,
die die Räume überwinden
und die Zeit,
die die Stille
bunt machen,
Vermißtes sanft umhüllen.
Allein sein
mit den Gedanken,
in denen Du bist.


***





Zwischen den Kreuzen
der in ferner, fremder Erde Ruhenden
und denen,
die hier in der Fremde ruhen,
Du,
in der Heimaterde.

Heute kein Laut

zwischen den Gräbern,
kein Vogelruf.

Knisternd

fällt Laub
in das Schweigen. 


***























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