Freitag, 29. November 2013

Julikinder...


Wir Kinder im Juli geboren
lieben den Duft des weißen Jasmin,
wir wandern an blühenden Gärten hin
still und in schwere Träume verloren.

Unser Bruder ist der scharlachene Mohn,
dir brennt in flackernden roten Schauern
Im Ährenfeld und auf den heißen Mauern,
dann treibt seine Blätter der Wind davon.

Wie eine Julinacht will unser Leben
traumbeladen seinen Reigen vollenden,
träumen und heißen Erntefesten ergeben,
kränze von Ähren und roten Mohn in den Händen.

(Hermann Hesse im Mai 1904) 
 

Als sich die Rose ...

 
    Als sich die Rose erhob, 
die Bürde
ihres Blühens und Duftens zu tragen
mit Lust:
Hat sie, daß es der letzte sein würde
von ihren Tagen,
noch nichts gewußt.

Nur, daß sie glühender noch werden müßte,
reiner und seliger hingegeben
dem Licht
spürte sie - ach, daß zum Tode sich rüste
so wildes Leben,
bedachte sie nicht ...

Als dann am Abend mit Mühe der Stengel
ihre hingeatmete Süße
noch trug,
hauchte sie, fallend dem kühlen Engel
welk vor die Füße:
"War es genug?"  

(Eugen Roth)

Erde in der Erde...


wenn ich einmal
erde in der erde bin
sollst du wissen
es werden blumen
aus mir wachsen
und erzählen
wie du neben
dem flügel meiner stille
der andere warst
der meine worte
fliegen ließ...

(Rea Revekka Poulharidou)

Donnerstag, 28. November 2013

Ohne ein Warum...


Ich liebe dich
ohne ein warum
weshalb
woher

ich liebe dich
auf diese weise
weil ich nicht
anders kann

es ist eine
einfache liebe

ohne wirren
ohne stolz oder
erwartungen

so innig
und nah

dass wenn
du die augen schließt
ich zu träumen
beginne...

(Rea Revekka Poulharidou)


Für den, den ich unendlich liebe...
 

Sonntag, 24. November 2013

Kreativ für den Weihnachtsmarkt...

Romantischer Weihnachtsmarkt auf der Burg Rotberg bei Mariastein SAMSTAG, 30. November von 11.00 - 18.00 Uhr und am SONNTAG, 1. Dezember 2013 von 10.00 - 17.00 Uhr

Freue mich auf Besuch, habe dort mit einer Kollegin einen Stand :-)


Teelichtgläser

meine Karten
Knopfarmbänder  






Donnerstag, 21. November 2013

Weil er an Wunder glaubt...


Weil er an Wunder glaubt, 
geschehen auch Wunder.
Weil er sich sicher ist, 
dass seine Gedanken sein Leben verändern können, 
verändert sich sein Leben.
Weil er sicher ist, 
dass er der Liebe begegnen wird, 
begegnet ihm diese Liebe auch.
 (Paulo Coelho)

Montag, 11. November 2013

Ich möchte dir ein wenig Ruhe schenken...

Ich möchte dir
ein wenig Ruhe schenken...
lass mich deine Seele
schweigend berühren
- streicheln
für einen kleinen Moment -
Stille im Denken -
ein kleines bisschen
Harmonie und Liebe
lasse dich fallen -
für kurze Zeit -
lehn dich zurück
für ein kleines
bisschen Seelenglück...

(Rainer Maria Rilke)

Freitag, 8. November 2013

Ein Bild vom Frieden



Es war einmal ein König, der schrieb einen Preis im ganzen Land aus:
Er lud alle Künstlerinnen und Künstler dazu ein, den Frieden zu malen und das beste Bild sollte eine hohe Belohnung bekommen.
Alle Malerinnen und Maler im Land machten sich eifrig an die Arbeit und brachten dem König ihre Bilder.
Von allen Bildern, die gemalt wurden, gefielen dem König zwei am besten.
Zwischen denen musste er sich nun entscheiden. Das erste war ein perfektes Abbild eines ruhigen Sees. Im See spiegelten sich die malerischen Berge, die den See umrandeten und man konnte jede kleine Wolke im Wasser wiederfinden. Jeder, der das Bild sah, dachte sofort an den Frieden. Das zweite Bild war ganz anders. Auch hier waren Berge zu sehen, aber diese waren zerklüftet, rau und kahl. Am düsteren grauen Himmel über den Bergen jagten sich wütende Wolkenberge und man konnte den Regen fallen sehen, den Blitz aufzucken und auch fast schon den Donner krachen hören. An einem der Berge stürzte ein tosender Wasserfall in die Tiefe, der Bäume, Geröll und kleine Tiere mit sich riss. Keiner, der dieses Bild sah, verstand, wieso es hier um Frieden gehen sollte. Doch der König sah hinter dem Wasserfall einen winzigen Busch, der auf der zerklüfteten Felswand wuchs. In diesem kleinen Busch hatte ein Vogel sein Nest gebaut. Dort in dem wütenden Unwetter an diesem unwirtlichen Ort saß der Muttervogel auf seinem Nest – in perfektem Frieden. Welches Bild gewann den Preis? Der König wählte das zweite Bild und begründete das so: „Lasst Euch nicht von schönen Bildern in die Irre führen: Frieden braucht es nicht dort, wo es keine Probleme und keine Kämpfe gibt. Wirklicher Frieden bringt Hoffnung, und heißt vor allem, auch unter schwierigsten Umständen und größten Herausforderungen, ruhig und friedlich im eigenen Herzen zu bleiben.
 (Verfasser unbekannt)

Donnerstag, 7. November 2013

Für Dich



Als sich mein Weg im Anfang zu Dir bahnte,
      da war es so,

als ob das vorgeahnte,
      und vorbestimmte Schicksal zu mir hin,
      ein Wissen trug um aller Liebe Sinn.

Denn das, was vorher war,
war Vorbereiten, war Zögern, Rausch;
war Strömung; war Entgleiten.
War Sehnsucht, Trieb, Erfahrung, Irrtum, Spiel,
      war Weg und Wanderung,
ferne von dem Ziel.

Denn es war so,
ob das Blut noch säume,
      und wo es ganz sich hingab,
halb noch träume...
So blieb der Seele Glanz und Feuer rein,
      und Glut und Süsse sind für Dich allein.



(Lessie Sachs)
 

Sonntag, 3. November 2013

Der Liebe wird alles wichtig und lieb



Der Liebe wird alles wichtig und lieb:
eine Schattenmulde in der Wange,
das Runzelgeflecht ums Auge,
eine Kindheitsnarbe unter den Zehen,
ein verborgener Makel der Haut,
eine sichtbarer werdende Ader
und die kahle Stelle im Haar ...

Treuer als Lust macht Zärtlichkeit,
der Schmerz um Vergängliches erneuert.
Aus den Filtern behutsamer Trauer
bergen wir die Schönheit, die bleibt...     

(Christine Busta)

Freitag, 1. November 2013

Träume...


Du mußt dich ganz deinen Träumen vertrauen
und ihr heimliches Wesen erlernen,
wie sie sich hoch 
in den flutenden blauen Fernen verlieren 
gleich wehenden Sternen.
Und wenn sie in deine Nächte glänzen
und Wunsch und Wille, Geschenk und Gefahr
lächelnd verknüpfen zu flüchtigen Kränzen,
so nimm sie wie milde Blüten ins Haar.
Und schenke dich ganz ihrem leuchtenden Spiele:
In ihnen ist Wahrheit des ewigen Scheins,
schöne Schatten all deiner Ziele
rinnen sie einst mit den Taten in Eins.

(Stefan Zweig)

Ein Stück Himmel

Abendstimmung Bruderholz, 2013
 
Wir sollten
am Abend
vor das Haus treten,
tief die Luft einatmen
und den Blick
zum Himmel richten; dem Gesang des Vogels
auf dem Dach lauschen
und das milde Licht der Abendsonne fühlen.

Wir sollten
beim Schließen der Türen
nicht vergessen,
etwas davon mit ins Haus zu nehmen,
vor allem
ein Stück des Himmels...

(Peter Helbich)